Zahnfleischerkrankungen nehmen zu

Zahnfleischerkrankungen sind stark verbreitet: vier von fünf Erwachsenen leiden an Symptomen wie Zahnfleischbluten und schmerzhaften Schwellungen des Zahnfleischs. Immer häufiger sind auch bereits Jugendliche betroffen. Oft äußert sich die Parodontose (korrekt: Parodontitis) im Frühstadium nur durch gelegentliches Zahnfleischbluten beim Zähneputzen sowie Berührungsempfindlichkeit. Langsam geht das Zahnfleisch zurück, wodurch der Eindruck entsteht, „die Zähne würden länger“. Über Monate und Jahre entwickelt sich die Krankheit weiter bis zu einer folgenschweren Entzündung des Zahnhalteapparates.

Die Ursachen für Zahnfleischerkrankungen

Sowohl die Zahnfleischentzündung (Gingivitis), als auch die Parodontose (Zahnfleischentzündung mit irreversibler Zerstörung des Kieferknochens) werden durch bakterielle Plaque (Zahnbelag) hervorgerufen. Zahnbelag löst verschiedene Prozesse im Zahnfleisch aus, die zu einer Zerstörung von gesundem Gewebe führen - diese kann sich bis in den Kieferknochen ausdehnen und zur Lockerung der Zähne bis zum Zahnverlust führen.

Risikofaktoren

Zwar spielt auch das individuelle Immunsystem eine Rolle für die parodontale Gesundheit, doch hängt der Ausbruch der Erkrankung auch von anderen Faktoren ab:

  • Mundhygiene: mangelhafte oder falsche Zahnpflege, Zahnsteinbildung
  • Rauchen: Tabakkonsum führt zu einem 4-6fach erhöhten Risiko
  • Diabetes: vor allem bei schlecht eingestelltem Blutzucker
  • Schwangerschaft: aufgrund der Lockerung des Bindegewebes
  • Karies
  • Abwehrschwäche
  • Ernährung (z.B. Vitaminmangel)
  • Mundatmung
  • Metallteile: z.B. Piercings, aber auch Zahnspangen
  • Zähneknirschen (Bruxismus)
  • Genetik:die genetische Disposition kann leider nicht beeinflusst werden

Folgen unbehandelter Zahnfleischerkrankungen

Es existieren Studien, die Zusammenhänge zwischen Zahnfleischerkrankungen und Gefäß- bzw. Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachweisen. Auch mehren sich Hinweise darauf, dass sie das Risiko für Fehlgeburten deutlich erhöhen. Als permanenter Entzündungsherd stellen auch solch verhältnismäßig kleine „Baustellen“ eine Gefahr für den gesamten Organismus dar und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Parodontitis Früherkennung mit dem Parodontal Screening Index (PSI

Eine bestehende Parodontose behandeln wir schmerzarm und minimal-invasiv. Für die exakte Diagnose messen wir mit einer speziellen Sonde den Parodontal Screening Index (PSI). Er gibt uns Auskunft über die Blutungsneigung des Zahnfleisches und die Tiefe von Zahnfleischtaschen.

Schonende Parodontal-Behandlung

Die Therapie beginnt bei uns immer mit der sanften Reinigung von Zahnfleischtaschen und Wurzeloberflächen, um krankmachende Keime zu entfernen. Der weitere Verlauf richtet sich nach dem Schweregrad der Parodontose.

Zahnwurzel

Patienteninformation

Mehr zu Risiken und Behandlungsmöglichkeiten von Zahnfleischerkrankungen erhalten Sie unter dem Stichwort Parodontitis

Prophylaxe – ein wirksamer Schutz

Um sich wirksam vor Parodontitis zu schützen, empfehlen wir die Professionelle Zahnreinigung (PZR). Zahnbeläge können sich so gar nicht erst festsetzen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Patienten, die regelmäßig eine Professionelle Zahnreinigung durchführen lassen, seltener an Parodontitis erkranken.

Für den Langzeiterfolg einer Parodontitisbehandlung sind auch danach individuell abgestimmte Prophylaxe-Maßnahmen und eine gründliche Mundhygiene erforderlich.